Rieble/Junker/Giesen (Hrsg.), Neues Arbeitskampfrecht?
Tagungsband zum 7. ZAAR-Kongreß am 7. Mai 2010 (ZAAR Schriftenreihe Band 18)
01.10.2010
Das Bundesarbeitsgericht richtet sein richterliches Arbeitskampfrecht neu aus. Mit Rücksicht auf die Koalitionsfreiheit sieht der Erste Senat nicht mehr die vom Großen Senat betonte Zähmung des Kampfes, sondern die Freiheit zum Kampf als Leitlinie. Weitgehende Freigabe des Unterstützungskampfes durch und gegen Dritte und nunmehr der Zugriff auf Ladengeschäfte (flash mob) nebst Unterstützung durch "Aktivisten", die keine Arbeitnehmer sind, bringen eine belebende Unruhe in das Arbeitskampfrecht.
Die Tagung geht zwei Fragen nach: Einmal soll das Konzept des BAG weitergedacht werden: Wo endet die Kampf(mittel)freiheit; welche etablierten Elemente des überkommenen Richterrechts sind von Erosion bedroht? Auf der anderern Seite ist die Tragfähigkeit dieses Richterrechtskonzeptes zu untersuchen, auch mit Blick auf die Folgewirkungen.