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Richterlicher Mindestlohn? Inhalt und Grenzen der Lohnwucher-Kontrolle von Arbeitsentgelten

Dr. Christian Picker

13.02.2014 um 18:30 Uhr

Vita

pickerGeboren November 1978 in Bonn. Abitur am Uhland-Gymnasium Tübingen 1998. Zivildienst an der Kirnbachschule Tübingen 1998 – 1999. Studium der Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der University of Aberdeen (Schottland) . Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes 2000. Erwerb des Diploma in Legal Studies 2002. Erstes juristisches Staatsexamen an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Juni 2005). Referendariat am Landgericht Freiburg 2005 – 2007. Zweites juristisches Staatsexamen in Stuttgart (Oktober 2007). Justitiar am Universitätsklinikum Freiburg und wissenschaftlicher Angestellter an der Forschungsstelle für Hochschularbeitsrecht (Professor Dr. Dr. h.c. Manfred Löwisch) 2008 – 2010. Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes 2008 – 2010. Dozent an der VWA Freiburg und der PH Freiburg 2008 – 2010. Promotion zum Dr. iur. durch die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit dem Thema „Die betriebliche Übung“ (24. Mai 2011). Seit Januar 2011 Habilitand an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht. Seit 2012 Dozent an der VWA München. mehr

Gliederung

A. Entgeltkontrolle

  1. Kontrollbedürfnis
  2. Kontrollmechanismen
    - Tarifautonomie
    - Gesetzlicher Mindestlohn
    - Wuchertatbestände des § 138 BGB
  3. Telos des § 138 BGB
    - Einheitliches Tatbestandsmerkmal: »Auffälliges Missverhältnis«
    - Leistungs-, nicht Bedarfsgerechtigkeit
    - Folge: Korrektur von »Marktausreißern«
  4. Strukturfragen zu § 138 BGB
    - Referenzentgelt (Bezugswert)
    - Objektiver Abweichungsmaßstab (Grenzwert)
    - Subjektiver Tatbestand
    - Rechtsfolge

B. Referenzentgelt

  1. Tariflohn oder Marktlohn?
    - BAG 2009: »Üblicher« Tariflohn
    - Tarifentgelt als Vergleichsmaßstab
    - - Keine legitimationslose Quasi-Tarifgeltung
    - - Unbeachtliche Minderheiten-Tarifverträge
    - - Repräsentative Tarifverträge
  2. Relevanter Vergleichsarbeitsmarkt
    - Wirtschaftszweig
    - - Rückgriff auf WZ 2008
    - - Branchenfremde Arbeitsleistung
    - - Benachbarte Wirtschaftszweige?
    - Wirtschaftsgebiet
    - Beweisfragen: Üblichkeit tariflicher Bezahlung
    - - Beweislast des ArbeitnehmerS
    - - Beweiserleichterung durch Indizwirkung?
    - - Keine Vermutung tarifüblicher Entgelte

C. Grenzwert

  1. BAG 2009: Zwei-Drittel-Grenzwert
  2. Grenzen des Richterrechts
    - Generalklausel als gebundene Ermächtigung
    - Kein »absoluter« Grenzwert
    Einzelfallgerechtigkeit oder dezisionistischer Richtwert?

D. Subjektiver Tatbestand

  1. Logische Eigenständigkeit der Lohnwuchertatbestände
  2. Ausbeutungsvorsatz als konstitutives Merkmal des § 138 Abs. 2 BGB
  3. Verfehlte »Entsubjektivierung« des § 138 Abs. 1 BGB
    - Historisch: laesio enormis
    - Systematisch: Kein Lohnwucher »light«
    - Vermutungsregeln

E. Rechtsfolge der Sittenwidrigkeit

  1. Meinungsstand
  2. Keine Gesamtnichtigkeit
  3. Geltungserhaltende Reduktion oder übliche Vergütung?

F. Zusammenfassung


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