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BAG Moot Court 2008

Der Fall: Alain Leblanc wollte mit seinem französischen Spezialitäten-restaurant (bzw. „windigen Eckfranzosen“) in Berlin-Mitte aus den roten Zahlen kommen. Karl Kellner (Name ist Programm), obzwar des Französischen grundsätzlich mächtig, jedoch mit einem deutschen Akzent und gelegent-lichen Fehlern, mußte durch Kündigung weichen. Zum anschließenden virtuellen Kündigungsschutzverfahren kamen Studenten der Rechts-wissenschaft aus ganz Deutschland nach Erfurt vor das Bundes-arbeitsgericht (BAG), um in Teams zu zwei oder zu drei Studenten, den Kläger (Kellner) oder Beklagten (Leblanc) zu vertreten – vor den Bundesrichtern.

Von den 27 Teams aus 16 Universitäten gelang es dem Team der Universität des Saarlandes, einem von sieben Teams der Bucerius-Law-School und den beiden Teams der Ludwig-Maximilians-Universität München sich in der Vorrunde mit ihren Schriftsätzen nach Punkten durchzusetzen und so in das Halbfinale zu gelangen. In der Halbfinalbegegnung Bucerius-Law-School (betreut von Prof. Dr. Jacobs) gegen unser erstes Team (Stephan Vielmeier und Stephan Serr – betreut von Prof. Dr. Rieble und dem ZAAR) hatten unsere Matadoren die Erschwernis, von der Kläger- zur Beklagtenvertretung wechseln und damit die entgegengesetzten Positionen zu Vorrunde vertreten zu müssen. In der zweiten Halbfinalbegegnung Universität des Saarlandes (betreut von Prof. Dr. Weth) gegen unser zweites Team (Marie Koske und Clemens Latzel – ebenfalls betreut durch Prof. Dr. Rieble und dem ZAAR) konnten sich unsere Vertreter erfolgreich durchsetzen und für das Finale im Großen Sitzungssaal des BAG qualifizieren. Dort trafen sie auf das Team der Bucerius-Law-School, das im Halbfinale unser erstes Team geschlagen hat, und hatten die Aufgabe, nicht mehr als Beklagten- sondern als Klägervertreter plädieren zu müssen. Frau Koske und Herr Latzel konnten auch mit dieser neuen Situation sehr gut umgehen. Gegen die drei Studenten aus Hamburg, welchen wie bereits in ihrer Vorrunde die Beklagtenvertretung oblag, gelang es den Münchnern aus ihrer nunmehr dritten Verhandlung an diesem Tag nach einer ca. einstündigen Verhandlung vor dem mit fünf BAGRichtern besetzten Senat siegreich hervorzugehen (Votum 3:2).

Unsere beiden Teams haben unter Beweis gestellt, daß sie nicht nur im theoretischjuristischen Bereich, sondern auch in der praktischen Vertretung und Verteidigung im Bundesvergleich hervorragend dastehen. Die Richter trafen ihre Entscheidung nicht nur nach fachlich-argumentativen Gesichts-punkten, sondern legten auch großen Wert auf spontane Erwiderungs-fähigkeit, das angemessene Umgehen mit überraschenden Situationen und eine überzeugende Darstellung der eigenen Standpunkte. Professor Rieble und das ZAAR gratulieren Marie Koske, Clemens Latzel, Stephan Vielmeier und Stephan Serr zu ihrem hervorragenden Abschneiden. Die Ludwig-Maximilians-Universität hat damit die Leistungsfähigkeit ihrer arbeitsrechtlich engagierten Studenten im Schwerpunkt 5 gezeigt. Zugleich gilt unser Dank dem Bundesarbeitsgericht (dortige Pressemitteilung 11/08), das diesen Moot Court mit großem richterlichen Einsatz veranstaltet und damit die Praxisnähe der arbeitsrechtlichen Ausbildung stärkt.

Pressemitteilung (7,7 kb)

 

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